Sport ist Mord

Seit ich denken kann gehört Sport bei mir irgendwie immer dazu. Es gibt auch genügend Argumente für den Sport und auch für mich wird Sport immer ein fester Bestandteil in meinem Leben sein, aber….

Vielleicht ist es dir bereits aufgefallen, vielleicht auch nicht. Da ich keine Nischenbloggerin bin wäre es durchaus möglich, das du dir gar nichts dabei gedacht hast, das meine Artikel über das Thema Sport deutlich zurückgegangen sind, obwohl einer meiner ersten Artikel mit diesem Thema anfing.

Eine sehr lange Zeit lang habe ich Sport gemacht, weil ich der Meinung war, das ich Sport machen muss. Ich habe alles mögliche ausprobiert, weil ich auf der Suche nach der Sportart war, die mir soviel Spaß macht, dass ich diese regelmäßig ausüben möchte. Oftmals ist das aber nicht so leicht, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich ganz klar den Tanzsport gewählt, nur leider braucht man dafür einen Partner und den hatte ich irgendwann einfach nicht mehr. Zudem gefiel mir diese Abhängigkeit auch nicht wirklich.

Dann wurde der Sport generell Trend und quasi jeder, der keine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio hatte, war irgendwie out. Ich würde mal behaupten, dass jeder Zweite in einem Fitnessstudio Mitglied ist, was aber noch lange nicht heißt, dass die Person auch wirklich Sport macht. Da war er auf einmal der gesellschaftliche Zwang. Das soll jetzt nicht so negativ klingen, denn ich finde diesen Trend eigentlich richtig gut, endlich mal ein gesunder Gruppenzwang.

Nur habe ich im Moment eher über den Sport nachgedacht, als Sport gemacht, darüber wie Sport mein Leben und die Menschen um mich herum verändert. Es gibt super tolle Veränderungen, die ich durch den Sport erlebt habe, aber heute möchte ich auch einfach mal über die negativen Veränderungen sprechen.

Hier folgen nun die negativen Veränderungen durch den Sport:

  • Ich schwitze mehr, wenn ich Sport mache. Zum Trainingseffekt eines sportlichen Körpers gehört das Schwitzen. Der Körper reagiert schneller auf den Kühlbedarf weswegen ich, wenn ich regelmäßig Sport mache generell schneller schwitze.
  • Mein Körper benötigt mehr Regeneration. Wenn ich intensiv Sport treibe muss ich meinem Körper auch die benötigte Regeneration geben. Tue ich das nicht hat Sport nicht die Wirkung, die er eigentlich haben sollte und statt meinen Körper fit zu halten mache ich ihn eher kaputt.
  • Das Leben kann ziemlich eintönig werden. Die Freizeitaktivitäten lassen deutlich nach, umso intensiver jemand Sport macht. Die Zeit, wo ich quasi die ganze Woche gearbeitet habe und danach zum Sport gehetzt bin, raubte mir nicht nur Schlaf, sondern auch meine Freizeit. Ich hatte weder Zeit und Energie für andere Dinge, die ich aber auch gerne tue, wie feiern, Freunde treffen oder anderweitig aktiv sein. Diese Dinge konnte ich nur trotzdem machen, wenn ich beim Sport nicht alles gegeben habe, also nicht so intensiv trainiert habe.
  • Sportler haben ganz andere Prioritäten. Dadurch das ich mich immer nur als Freizeitsportlerin gesehen und auch so verhalten habe, haben sich meine Prioritäten durch den Sport nicht so drastisch verändert. Aber auch ich habe gemerkt, dass ich viele Dinge nicht mehr gemacht, habe, weil keine Zeit, weil muss noch zum Sport. Heute fällt mir das in meinem Umfeld bei den Menschen auf, die intensiv Sport treiben, das fast nur noch der Sport das Gesprächsthema ist und das sich quasi das ganze Leben darum dreht. Das führt bei mir dazu, dass ich dieses Wort manchmal echt schon nicht mehr hören mag.
  • Der Hunger kommt. Umso mehr Sport ich mache, umso mehr Hunger bekomme ich. Das würde ich nicht wirklich als positiv bezeichnen, da ich schon immer gerne wenig gegessen habe.
  • Durch Sport steigerst du das Risiko dich zu verletzen. Ich hatte ein Glück noch nie eine richtige Sportverletzung. Allerdings ging es meinem Körper oft nach einem harten Training wochenlang gar nicht gut. Der Grund Muskelkater! Auch heute höre ich oft, wie Leute sich darüber freuen Muskelkater zu haben, denn nur dann haben sie das Gefühl richtig trainiert zu haben. Ich kann mir da ein Augenverdrehen teilweise echt nicht verkneifen. Nicht nur, das ich nicht verstehe, was daran toll sein soll, wenn ich nach einer Trainingseinheit massiven Muskelkater habe, so dass ich bei jeder normalen Bewegung im Alltag Schmerzen habe, sondern Hinterfrage ich, ob die „Muskelkater-Fans“ überhaupt wissen, was ein Muskelkater ist?

Zur Erklärung; Muskelkater ist eine Entzündung der Schleimhäute, quasi eine „Muskelerkältung“. Das klingt fürs Erste schon mal nicht mehr so positiv oder? Diese Erkältung entsteht durch ein Übertraining, durch das Risse entstehen. Es bilden sich Ödeme wodurch der Muskel anschwillt, der Schmerz entsteht. Dieser Schmerz sollte nicht ignoriert werden und führt dazu, dass man sein Training runterschalten muss. Wird der Schmerz ignoriert kann aus dem Muskelkater eine ernstere Verletzung werden.

Es ist somit ein Irrglaube das Muskelkater etwas Gutes ist und ein Zeichen dafür ist, dass dein Muskel wächst. Muskelwachstum ist nur mit gezieltem, regelmäßigem Training und der entsprechenden Ernährung möglich und nicht durch Übertraining. Ich finde das auch total logisch, weil unser Körper uns wenn etwas nicht stimmt Signale gibt und auf die sollten wir auch hören.

Mein Fazit

Mit diesem Beitrag möchte ich den Sport keineswegs schlecht reden, ich möchte allerdings darauf hinweisen, nicht so leichtfertig mit dem Thema umzugehen und den Sport den eigenen Bedürfnissen und der Lebenssituation anzupassen. Es wird im Sportbereich viel zu oft verglichen. Auch ich habe natürlich Vorbilder, aber ich weiß auch, dass ich an die nie rankommen werde, weil meine Vorbilder das beruflich machen und diesen Punkt sollten wir nie außer acht lassen.

Ich werde weiterhin regelmäßig Sport treiben, aber ohne Druck, einfach nur um einen Ausgleich zu meinem Beruf zu haben und um meinen Kalorienverbrauch meiner Kalorienzufuhr anzupassen. Sport wird aber nicht mein Lebensinhalt werden, denn meine Priorität ist ganz klar leben und das heißt das Leben zu nehmen wie es kommt, auch wenn der Sport dann manchmal nicht dort hineinpasst.

9 Gedanken zu “Sport ist Mord

  1. Ich bin auch im Fitness angemeldet, habe es aber nun gekündigt, das ich so gut wie nie hingehe, dieser Zwang von dem du schreibst passt hier ganz gut. Zumal ich für mich entdeckt habe, dass mir Sport im Studio null taugt. Ich will lieber raus an die frische Luft. Ich laufe sehr viel, seid ich mir die FitBit gekauft habe hat sich mehr getan als in all den Jahren wo ich zwanghaft versucht habe im Fitness voran zu kommen. Selbst die Essensumstellung war um einiges einfacher. Ganze 8 Kilo habe ich verloren und das nebenbei ohne mir einen Kopf machen zu müssen. Ich bin froh, wenn der Vertrag ausläuft und ich dieses Kapitel schließen kann. Letztendlich sollte jeder schauen was er am liebsten mag und wie er es am besten in den Alltag integrieren kann 🙂 Demnächst starte ich mit Yoga, da bin ich gespannt.

    Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de

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  2. Ich kann deine Argumente absolut nachvollziehen, auch wenn das auf mich nicht so ganz zutrifft. Denn ich merke wie ich beim Sport aufblühe und wie es mir fehlt, wenn ich mal keinen Sport machen kann. Da ich zu meinem Individualsport auch noch Mannschaftssport betreibe, kommt das Miteinander und mit Freunden treffen dadurch auch nicht zu kurz, weil der Großteil meiner Freunde in der Mannschaft ist.
    Jeder Mensch ist ein Individuum und muss deshalb das tun, womit er sich am wohlsten fühlt. Aber ein bisschen Bewegung gehört auf alle Fälle dazu, wobei du da ja derselben Meinung bist.
    LG Kerstin

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  3. Ich habe oft den Eindruck, wenn ich anderen von meiner Lauferei erzähle, fühlen sie sich genötigt. Das möchte ich nicht. Daher sehe ich durchaus, dass der „Zwang“ zur Regelmäßigkeit bei vielen zum Sport gehört. Ich versuche, dass das bei mir nicht so ist.
    Mir ist auch sehr wichtig, dass trotz des mir sehr wichtigen Lauftrainings auch andere Dinge – mein regelmäßiger, wöchentlicher DVD-Abend, zwei weitere regelmäßige Abende mit Freunden, mal zu einem Spiel der nahegelegenen Hochschul-American-Football-Mannschaft gehen usw. nicht darunter leiden. Das Miteinander ergibt sich über diverse Laufpartnerschaften zusätzlich noch.
    Daher, so sehr ich auch an meinen Leistungen bei Wettkämpfen hänge, benutze ich auch keine Trainingspläne von Laufexperten. Wenn da steht, dass ich Intervalltraining, langen Lauf usw. an bestimmten Tagen zu machen habe, dann kollidiert das vielleicht mit etwas, das mir wichtig ist. Regelmäßigkeit hilft zwar, aber sich sklavisch an sie zu halten, ist nicht nur beim Sport oft dem freien Atmen des Lebens hinderlich.

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