Während meiner ganzen Trainingszeit verfolge natürlich auch ich die allgegenwärtige Diskussion, welches Training denn nun besser und effektiver sei, dass Training mit schweren Gewichten oder mit leichten Gewichten. Meine Antwort vorab, weder noch, es kommt drauf an. Worauf? Auf dich! Warum ich hierauf nun keine eindeutige Antwort habe, möchte ich nun mit diesem Beitrag erklären…
Mir persönlich wird schon seit Jahren „vorgeworfen“ ich würde nicht hart genug trainieren und ich müsse doch mal langsam mein Gewicht steigern, es kann doch nicht sein, dass ich immer noch so schlecht bin. Was heißt denn nun schlecht? Im Vergleich zu anderen bin ich schlecht. So das ist jetzt schon mal mein erstes Thema, mit wem kann man mich denn vergleichen? Generell mit niemandem, denn ich, bin ich. Aber wenn man schon vergleichen möchte dann bitte immer im richtigen Verhältnis. Es gibt nicht umsonst bei anderen Sportarten Gewichtsklassen. Natürlich vergleicht man sich selbst ja auch mit Anderen und ist verunsichert. Ich nehme beim Crossfit weniger Gewicht, als alle Anderen bin schon seit 1 1/2 Jahren dabei und habe meine Gewichte noch nicht gesteigert. Nun habe ich aber mal angefangen das Verhältnis zu vergleichen und festgestellt – so schlecht bin ich ja gar nicht ;). Ein Beispiel hierzu: Mein PR (Höchstgewicht eine Wiederholung) beim Deadlift (Kreuzheben) ist 50 KG und ich wiege 55 KG, andere Frauen, mit denen ich mich verglichen habe, haben beim Deadlift einen PR von 70 KG, wiegen aber 75 KG, also sind wir im Verhältnis verglichen, gleich und meine Sorge ist unberechtigt. Dies wird ganz oft nicht beachtet. Auch das ich mich in 1 1/2 Jahren mit den Gewichten kaum gesteigert habe kann ich sozusagen erklären. Das Startgewicht ist für meine Verhältnisse zu hoch, sprich ich kann mich nicht verbessern, da ich noch gar nicht bei dem Startgewicht angelangt bin. Beispiel hierfür: Eine 8 KG Kettlebell, auf einem Arm ist für mich zu viel. Mein Startgewicht ist da 4 KG, also die Hälfte. Bis ich mich auf 8 KG gesteigert habe, dauert es also noch eine Weile und da ich aber mit 8 KG angefangen habe, aber noch gar nicht bei 8 KG bin, braucht es noch einige Zeit, bis ich mit den 8 KG so arbeiten kann, dass ich die Übung sauber und in einer angemessenen Wiederholungszahl ausüben kann.
Fazit; Man kann die schwere des Gewichtes nur auf die eigene Stärke beziehen!
Nun aber zurück zu der Frage, welches Training effektiver ist schwere oder leichte Gewichte?
Es ist ja so, egal welches Gewicht ich nehme die Technik ist immer dieselbe und muss sauber ausgeführt werden. Deswegen neige ich dazu eher weniger Gewicht zu nehmen und die Übung sauber ausführen zu können. Auch ist es für mein Ziel (definiert und schlank sein) effektiver weniger Gewicht, aber dafür dann mehr Wiederholungen zu schaffen und den Muskel konzentrierter zu trainieren – als mit mehr Gewicht unsauberer und aufgrund von fehlender Kraft auch unkonzentrierter auf den Muskel bezogen zu trainieren und kaum Wiederholungen zu schaffen.
Auch das jeder anders ist und deswegen auch jeder anders trainieren sollte, weil bei jedem was anderes etwas bringt. Man kann das Training nicht verallgemeinern. Auch das Kraftverhältnis ist bei jedem anders ausgeprägt, natürlich gibt es auch Frauen, die soviel wiegen wie ich, aber mehr Kraft haben. Zudem hat ja auch jeder einen anderen Ehrgeiz und auch einen anderen Anreiz. Auch sollte man die Lebensumstände nicht außer acht lassen, was macht die Person sonst noch, was arbeitet sie, hat sie mehrere Hobbys, wie oft trainiert sie? Wo ich wieder dahinkomme, dass ich, ich bin – nicht mehr und nicht weniger, einfach ich…
Ich für meinen Teil bin jetzt wieder total beruhigt, weil ich für mich weiß, dass jedes Training gut ist und ich in dem Sinne gar nicht schlecht sein kann, solange ich trainiere.
Körperverhältnis und Gewicht, mentale stärke und die eigene Motivation müssen zusammenpassen!
In diesem Sinne, lasst euch nicht soviel beeinflussen, lasst euren Körper zu euch sprechen, probiert die ganzen Trainingsmöglichkeiten aus, die es gibt, achtet auf eure Resultate und trainiert demensprechend.
Und natürlich immer zutreffend: „Von nichts, kommt nichts!“