Polyamorie

Dieses Wort kann ich mir irgendwie nicht merken, aber zumindest weiß ich, was es bedeutet. Weißt du das auch?

Vor einigen Jahren wusste kaum jemand, was dieses Wort bedeutet hat sich das geändert?

Das Wort kommt aus dem latein-altgriechisch und setzt sich aus dem Kunstwort „Polys“ (mehrere) und „Amor“ (Liebe) zusammen. Es beschreibt das Liebesleben eines Menschen, der mehrere Partner gleichzeitig hat und liebt. Der Unterschied zu einer Affäre ist der, das alle beteiligten Bescheid wissen.

Dieses Beziehungsmodell ist in meinen Augen sehr fragwürdig, mir schwirren dazu zig Fragen und Gedanken im Kopf herum. Es soll einer Person angeblich möglich sein mehrere Personen gleichzeitig aufrichtig zu lieben, für mich kaum vorstellbar, weil die meisten ja nicht mal in der Lage sind eine Person aufrichtig zu lieben. Diese Personen dürfen wir nicht mit den Personen verwechseln, die sich nicht entscheiden können und sich gerne alle Türen offenhalten denn das hat weder was mit monogamer noch mit polyamorer Liebe zu tun.

Gibt es also wirklich Menschen, die einfach zu viel Liebe zu geben haben?

Wie schon erwähnt kann ich mir das nicht vorstellen. Wenn du aufrichtig liebst, gibst du soviel von deinen Gefühlen an die Person der du dein Herz geschenkt hast. Würde ich mir nun vorstellen diese Liebe an zwei Personen zu geben würde ich zu dem Ergebnis kommen mein Herz zu teilen, sprich ich gebe genauso viel Liebe teile sie aber auf zwei Personen auf. Das ist für mich persönlich weder etwas Ganzes, noch etwas Echtes, das würde eher dazu passen, das ich mich einfach nur nicht entscheiden kann und möchte. Aber jeder liebt ja anders und vielleicht ist es halt bei einigen so anders das sie mehrere Personen aufrichtig lieben, auf ihre Art halt.

Dennoch stelle ich mir das Konstrukt total schwierig vor

Ich kenne das noch von damals, wo ich auf der suche nach der besten Freundin war. Oftmals hatte man ja nicht nur eine Freundin, sondern mehrere und da sind oft Wortlaute wie beste, allerbeste, aller aller beste gefallen und es hat sich immer eine Person benachteiligt gefühlt.

Bei meiner Recherche bin ich auf eine Info-Seite mit individuellen Tipps für Polyamorie gestoßen. Dort wird mir geraten mich selbst zu erkennen und unabhängig zu sein. Ich soll mich selbst verwirklichen und meinen eigenen Hobbys nachkommen. Auch soll ich in der Zeit, wo mein Partner sich anderweitig verabredet an einem Projekt arbeiten um einer Depression zu entgehen. Diese Tipps zeigen mir schon mal, dass dieses Konstrukt zumindest in Bezug auf Partnerschaft schon einmal nicht funktioniert, weil dies keine wirklichen Eigenschaften einer richtigen Partnerschaft beinhaltet. Ich soll das Große Ganze sehen, mich nicht beschränken und klein denken. Entschuldige mal aber eine Partnerschaft besteht unter Anderem aus Rücksichtnahme und Kompromissen und das ist zu zweit, also im Kleinen schon schwer genug. Gehe ich also eine Partnerschaft mit mehreren Personen ein, ist es unmöglich ihnen gerecht zu werden. Das soll aber auch nicht das Ziel sein, das Ziel soll einzig und alleine sein mir gerecht zu werden und den Partnern gegenüber ehrlich zu sein.

Für mein Verständnis besteht der Unterschied zwischen einer offenen Beziehung und Polyamorie darin, dass es sich bei der Polyamorie um mehrere Liebesbeziehungen handelt während man bei einer offenen Beziehung zwar Sex mit mehreren aber nur Gefühle für eine Person hat. Da aber eigentlich immer Gefühle mit im Spiel sind, gerade wenn in einer offenen Beziehung der andere Sexpartner für längere Zeit der gleich ist, sehe ich eigentlich nur noch den Unterschied bei der Ehrlichkeit.

Auch wird bei Polyamorie nicht von Wahrhaftigkeit oder von der großen Liebe gesprochen. Woraus ich jetzt schließe, dass es wohl doch so ist wie ich gesagt habe, soviel Liebe hat einfach niemand und jemand, der sich für Polyamorie entscheidet, entscheidet sich dafür sein Herz in mehrere Stücke zu teilen und so jedem ein bisschen Liebe zu geben.

Statt ewiger Liebe, ewig verliebt

Auch wenn du als Poly deine Lebensentscheidungen gemeinsam mit deinen Partnern entscheidest und auch teilweise dauerhaft für deine Partner da bist, so wirst du nie eine so tiefgreifende Beziehung führen wie es monogame Menschen tun. Es ist einfach aus zeitlichen und auch aus liebestechnischen Gründen gar nicht möglich. Du führst mehrere Beziehungen, die oft aus Verabredungen bestehen und du wirst dich ewig verliebt fühlen.

Ich liebe alle auf unterschiedliche Art und aus unterschiedlichen Gründen

Natürlich ist Liebe eine charakterbedingte Definitionssache. So erklären Polyamorie orientierte Menschen ihre Liebe. „Ich liebe meine Eltern, meine Freunde, meine Kinder und jeden ganz anders“, so die Aussage. Es geht also mehr darum für was du die unterschiedlichen Personen liebst. Es ist einfach Liebe und eine Liebesbeziehung mit sexueller Anziehung hat für einen Poly keinen höheren Stellenwert als beispielsweise eine freundschaftliche Beziehung.

Diese Erklärung hilft mir zumindest die Art der Liebe zu verstehen und so kann ich auch die Aussage „ich liebe mehrere Personen“ viel besser, nein nicht nur besser sondern auch ganz anders verstehen. Liebe kann nicht erklärt oder definiert werden das sehe ich ganz genauso. Ich kann nur für mich persönlich sagen das meine Liebe ganz anders ist und ich aus diesem Grund einfach nicht für Polyamorie geeignet bin, denn ich möchte eine Person komplett lieben für alles was sie ist und nicht nur aufgrund einer bestimmten Sache. Das wäre ja so als würde ich mir den perfekten Partner bzw. die perfekte Liebe aus mehreren Personen zusammensammeln. Den einen liebe ich für diese Eigenschaft und den anderen liebe ich dann aufgrund anderer Eigenschaften.

Wieso einige die Polyamorie der Monogamie vorziehen

Oftmals stützt sich die Polyamorie auf eine monogamische Basis. Sprich es gibt einen langjährigen Partner oder Ehemann und es wird zusammen entschieden weitere Partner außerhalb der Beziehung zu haben. Begründungen gibt es viele. Oftmals wird die Monogamie, die Vorstellung einer ewig andauernden romantischen Liebesbeziehung, als gescheitert gesehen. Unsere allgemeine Lebenserwartung ist viel höher geworden und ein „für immer“ scheint nun zu lang zu sein. Auch soll der Partner nicht durch einen selbst eingeschränkt werden. Dennoch klingt das Ganze für mich einfach nach einer erweiterten Monogamie, die aus einem Hauptpartner und Nebenpartnern besteht, denn allein sein möchte niemand und jeder möchte eine feste und dauerhafte romantische Liebesbeziehung, einen Partner auf den man sich verlassen kann in guten wie in schlechten Zeiten. Daran hat sich auch durch die Polyamorie nichts geändert.

Wie stehst du zu dem Thema? Hast du davon schon mal gehört? Dich damit schon mal beschäftigt oder selbst überlegt so eine Art von Beziehungen einzugehen? Ich bin auf deinen Kommentar gespannt.

Traumerinnerung

Bist du ein Träumer? Träumst du in der Nacht? Während ich darauf mit „Ja“ antworte gibt es doch tatsächlich Menschen, die sagen, dass sie nicht träumen.

Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen das wir alle jede Nacht träumen. Wieso können sich aber einige mehr daran erinnern und andere wiederum wenig bis gar nicht? Wenn ich mich nie an einen Traum erinnere ist es nachvollziehbar, dass ich davon ausgehe nicht zu träumen.

Warum träumen wir überhaupt? Haben Träume eine Funktion? Ich habe das Gefühl besonders viel zu träumen, wenn ich viel erlebt habe und es somit viel zu verarbeiten gibt. Auch Forscher teilen diese Ansicht. Da es unserem Bewusstsein nicht möglich ist die gesamten Tageseindrücke zu ordnen übernimmt diese Aufgabe unser Unterbewusstsein im Schlaf, da wir im Schlaf viel weniger Reizen ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass unser Unterbewusstsein sich nur durch Träume mit unserem Bewusstsein unterhalten kann. Leider spricht unser Unterbewusstsein eine andere Sprache in Form von Symbolen weswegen wir nur durch Traumdeutung in der Lage sind zu verstehen, worauf uns unser Unterbewusstsein aufmerksam machen möchte. Zudem verfestigt und bearbeitet unser Gehirn das am Tag gelernte und das Träumen soll dabei wohl eine wichtige Rolle spielen. Viele berichten das sich in ihren Träumen neue Erfahrungen mit alten Erfahrungen mischen, die emotional miteinander verbunden sind. Wir verarbeiten die Themen die uns beschäftigen im Schlaf und können durch die Kreativität unserer Träume Lösungen für unsere aktuellen Probleme finden.

Wir alle träumen also jede Nacht und obwohl Träume etwas Intensives sind erinnern wir uns nicht immer daran geträumt zu haben. Wie ist es möglich sich an etwas so Intensives nicht mehr erinnern zu können?

Hierzu gibt es verschiedene Erklärungen und Faktoren, die ich recherchiert habe

Eine Erklärung ist der ungleichmäßige Schlaf da wir fünf Stadien: Einschlaf-Phase, Leitschlaf-Phase, Übergang zum Tiefschlaf, Tiefschlaf-Phase und die REM-Phase (Rapid Eye Movement – schnelle Augenbewegung) erleben. Da in der REM-Phase die Gehirnaktivität hoch ist und das Gehirn in der Phase ähnlich aktiv wie im Wachzustand ist, träumen wir in dieser Phase besonders lebhaft. Da die REM-Phase gegen Morgen immer länger wird, erinnern wir uns vor allem an die Träume, die wir morgens geträumt haben. Das erklärt bei mir zumindest, warum ich meistens nie weiß, wie ein Traum ausgeht und wieso ich oftmals gleich in den nächsten Traum springe. Das wir mehrere Träume in einer Nacht haben, ist also völlig normal nur können wir uns meistens nur an den letzten in der besagten Phase erinnern. Ich erinnere mich, dass ich mich wenn überhaupt höchstens an zwei Träume von einer Nacht erinnern kann. Ob wir uns überhaupt an unsere Träume erinnern hängt also damit zusammen in welcher Phase wir aufwachen. Zudem muss man wohl mindestens 3 Minuten wach gewesen sein, um sich an einen Traum zu erinnern. Wenn du also zu denjenigen gehörst, die davon ausgehen nicht zu träumen, könnte es wohl daran liegen das du unheimlich gut und tief schläfst. Ein weiterer Grund, warum einige sich öfter an ihre Träume erinnern, als andere ist schlicht und ergreifend Interesse und Übung. Wer jeden Morgen versucht sich an die eigenen Träume zu erinnern, dem wird es auch des Öfteren gelingen.

Zudem gibt es wohl noch einige Faktoren, die die Traumerinnerung beeinflussen.

Die Traumforschung ist noch nicht wirklich weit und beim recherchieren habe ich gemerkt wie unheimlich viel es zu dem Thema Träume zu lesen gibt. Das ist auch der Grund, weswegen dies ein fortführender Blogartikel mit unterschiedlichen Traumschwerpunkten ist. Dieser Artikel konzentriert sich jetzt wirklich hauptsächlich nur auf die Traumerinnerung.

Gene scheinen nicht wirklich einen Einfluss darauf zu haben ob du dich gut an deine Träume erinnern kannst oder nicht. Es wurden Forschungen und Statistiken zu Alter und Geschlecht aufgestellt aber die waren nicht wirklich aufschlussreich. Angeblich sollen jüngere sich öfter an ihre Träume erinnern, als Ältere. Ich glaube das dies mit Interesse und auch den eigenen Erlebnissen zu tun hat. Meine Vermutung ist wer viele Tageseindrücke hat, hat auch mehr zu verarbeiten und vielleicht ist bei den Personen das Unterbewusstsein dann halt entsprechend mitteilungsbedürftiger und lauter. Das würde dann sozusagen eher eine Verbindung zur Epigenetik haben, du bist das was du erlebst und danach richten sich deine Träume, deren Mitteilungsbedürftigkeit und die stärke der Erinnerung. Das ist jetzt aber einfach nur meine eigene Theorie.

Die Persönlichkeitseigenschaft und -struktur soll laut Forschung einen größeren Einfluss auf die Traumerinnerung haben. Das heißt wer bestimmte geistige Fähigkeiten, wie Beispielsweise ein gutes Gedächtnis, eine gute Auffassungsgabe, visuelle Eigenschaften und die Neigung zu Tagträumen hat kann sich einfacher an seine Träume erinnern. Hier passt dann halt auch einfach das Interesse! Ich selbst habe Phasen wo ich gefühlt nichts Träume und Phasen wo ich sehr oft Träume und ich denke das liegt unter Anderem auch an meinem eigenen Interesse, was ja nicht immer gleich ist. Ich stelle mir das aber auch so vor, das mein Unterbewusstsein mal mehr und mal weniger zu sagen hat. Zwar teilt es mir jedes Mal im Schlaf etwas mit, aber wenn ich darauf nicht reagiere sagt es sich einfach „nicht so wichtig.“ Wenn es mir wiederum wirklich etwas Wichtiges zu sagen hat bin ich mir sicher, dass ich mich auf mein Unterbewusstsein verlassen kann und es mir dann schon deutlicher macht, das ich mich damit nun mal befassen sollte. Ja und das sind dann die Phasen, wo mein Interesse geweckt wird und ich mich wieder häufiger an meine Träume erinnere.

Den größten Einfluss auf die Traumerinnerung hat die Psyche, welch Überraschung. Die Psyche hat meiner Meinung nach einfach auf alles den größten Einfluss. Die Psyche und die Traumerinnerungen hängen laut Forschung eindeutig zusammen. So wirken sich psychische Störungen und Medikamente auf die Träume aus und somit auch auf die Erinnerungen. Menschen mit Depressionen erinnern sich wohl oftmals nur daran, dass sie geträumt haben nicht aber an den Inhalt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen mit Depressionen sich einfach nicht an die Inhalte erinnern wollen. Mit einer Depression hast du ja einfach nochmal viel zu viele Tageseindrücke, als ohne Depression und hinzu kommt nicht nur, dass es viele Tageseindrücke sind, nein es sind ja auch negative Eindrücke. Wenn diese dann alle im Traum geordnet und verarbeitet werden, möchte ich mir das nicht mal vorstellen, geschweige denn mich daran erinnern.

Bist du Jemand der sich für Träume interessiert und sich gerne öfter daran erinnern würde? Also ich schon, vor Allem würde ich mich gerne mal an alle Träume aus einer Nacht erinnern und nicht immer nur an den letzten Traum. Ich habe noch ein paar Tipps gefunden, die uns helfen können uns besser an unsere Träume zu erinnern.

  • Das Traumtagebuch, der Tipp ist nicht neu bzw. ist es ja jetzt keine andere Technik als im echten Leben. Mit einem Tagebuch kann man sich einfach immer besser an etwas erinnern. Ich finde Tagebücher unheimlich wertvoll, allerdings auch sehr aufwendig.
  • Nicht bewegen! Kennst du diese Technik bereits? Sobald du morgens aufwachst solltest du die Augen geschlossen halten und dich keinen Millimeter bewegen. Warum? Weil unser Traumgedächtnisspeicher anders funktioniert. Also öffne deine Augen und bewege dich erst dann, wenn du dich erinnert hast. Frage dich einfach während du deine Augen geschlossen hast und du so regungslos daliegst, was gerade passiert ist, wo du gerade warst und was du erlebt hast.
  • Simple Suggestionen, da das Unterbewusstsein auf Suggestionen reagiert sage dir einfach vor dem Schlafengehen fest entschlossen, das du dich erinnern willst.
  • Objektverankerung davon habe ich auch schon mal gehört um generell sein Gedächtnis zu trainieren. Hefte deine Erinnerung an ein bestimmtes Objekt im Raum, so dass dieses Objekt die Erinnerung hervorruft, wenn du es ansiehst.
  • SleepTalk natürlich gibt es wie für alles eine App, ich habe diese App allerdings noch nicht getestet. Diese App zeichnet jede Stimme auf, die in den Raum hineingesprochen wird. Diese kannst du verwenden, wenn du Morgens aufwachst und zu faul bist dir Notizen zu machen, einfach sprechen und die App zeichnet es auf. Ich finde das allerdings irgendwie unheimlich.
  • Vitamin B6 und Melatonin, ich habe gelesen, dass man so und soviel mg davon einnehmen soll und das dann die Traumerinnerung fördert. Habe ich mir jetzt nicht genau gemerkt, weil ich finde das genügend Vitamine generell die Voraussetzungen sind, damit alles besser funktioniert.

Das war jetzt meine Recherche-Sammlung zum Thema Traumerinnerung. Hast du dich mit dem Thema schon einmal auseinandergesetzt. Möchtest du noch weitere Tipps oder hast du selbst welche, dann würde ich mich über deinen Kommentar sehr freuen.

Ich wünsche dir wunderschöne Träume an die du dich erinnerst!

Deine Janine

PS: Meine Bloggerkollegin Sarah hat auch einen interessanten Blogartikel zum Thema Träume geschrieben, schau doch einfach mal vorbei:
Blogartikel von Sarah