1000 Fragen an dich selbst #20

Lange ist es her, doch habe ich nicht vergessen, dass ich erst 760 der 1.000 Fragen an mich selbst beantwortet habe. Ich bin gespannt, welche Fragen mich nun nach längerer Pause erwarten.

761: Glaubst du an den Zufall? Ich glaube eher an Schicksal, als an Zufall.
762: Wie viel Zeit pro Tag verbringst du in der Küche? Ca. eine Stunde.
763: In wem hast du dich vor Kurzem wiedererkannt? Puh zur Zeit erkenne ich mich glaube ich in niemanden wieder.
764: Bist du impulsiv? Ja, manchmal. Kommt auf das Thema und meine damit verbundenen Emotionen an.
765: Für wen hast du dich vor kurzem geschämt? Ich schäme mich gerade generell für die Menschen.
766: Kannst du mit einer Person des anderen Geschlechts eine Freundschaft haben? Ja! Da ich noch nie ein typisches Mädchen war, habe ich von Kleinauf männliche sowie weibliche Freunde. Ich mache da keinen Unterschied.
767: Hast du ein Lächeln, das du nur für Fotos aufsetzt? Ja das jahrelange erprobte Fotogesicht.
768: Wen rufst du zuerst an, wenn du gute Nachrichten hast? Meinen Mann.
769: Was würdest du tun, wenn du keine Verantwortlichkeiten mehr hättest? Leben heißt Verantwortung ich versuche aber mir so wenig Verantwortlichkeiten, wie möglich aufzuhalsen, so dass ich flexibel und frei bin.
770: Findest du dich selbst attraktiv? Ja und ich finde man sollte dazu stehen, jeder sollte sich selbst attraktiv finden, sowohl von außen als auch von innen.
771: Wer hat dich in letzter Zeit stark beeindruckt? Mein Mann, er ist und bleibt ein Kämpfer und ich habe die größte Achtung vor ihm. Er ist mein Fels in der Brandung. Egal, ob bei kleinen oder großen Probleme er weiß was zu tun ist. 
772: Bist du ein gutes Vorbild? Ich versuche es zu sein.
773: Welche Tradition wird überbewertet? Keine, denn wenn einem eine Tradition gut tut, wieso sollte das dann als überwerbertet gedeutet werden?
774: Packst du Geschenke immer hübsch ein? Würde ich, wenn ich könnte. Ich kann es aber nicht daher lasse ich einpacken.
775: Interessierst du dich für Königshäuser? Nein.
776: Welche Note würdest du deinem Leben geben? Eine 2. Ein Leben ist niemals perfekt, es gibt keine 100%, keine Note 1 man muss nur wissen, ob man glücklich und zufrieden ist.
777: Fällt es dir leicht, mit Leuten in Kontakt zu kommen? Früher nein ich war so schüchtern, heute habe ich das überwunden und komme leicht mit Leuten in Kontakt.
778: Wann hast du zuletzt etwas Neues gelernt? Ich lerne jeden Tag etwas Neues. Das Leben hält so viel Neues bereit.
779: Wie hoch ist die Mauer um dein Herz? Nicht sehr hoch, natürlich passt man immer auf aber mit den richtigen Menschen im Leben braucht man keine Mauern. Ich halte nichts von Mauern, damit verbaut man sich zuviel.
780: Machst du manchmal etwas nur widerwillig? Natürlich! Im Leben kann man ja nicht immer nur machen, was man will.

781: Welche Figur aus einem Roman würdest du gern verkörpern? Eine weibliche Heldin.
782: Bist du ein unternehmungslustiger Typ? Generell ja, wobei es früher mehr war als heute. Heute genieße ich auch unheimlich die Ruhe.
783: Kommst du immer zu früh, zu spät oder genau rechtzeitig? Ich bin immer überpünktlich bis pünktlich.
784: Wie sorgst du für Struktur in deinem Kopf? Mit To Do-Listen.
785: Bist du schon mal irgendwo gewesen, wo du nur Sand oder Wasser um dich herum gesehen hast? Ja.
786: Auf welchen Platz setzt du dich in der Achterbahn? Gar keinen, ich fahre keine Achterbahn.
787: Machst du eine andere Person schnell auf ihre Fehler aufmerksam? Wenn es grobe Fehler sind dir mir oder anderen schaden bzw. nicht guttun, dann ja. Bei Kleinigkeit sehe ich hinweg. 
788: Welche Rolle hast du in deiner Freundesgruppe? Die Verständnisvolle. Ich höre zu und habe Verständnis und ich verteile dieses gegenseitige Verständnis in der Gruppe.
789: Was ist das Exotischste, das du jemals gegessen hast? Ich esse nichts exotisches.
790: Liest du Horoskope? Manchmal, aber irgendwie steht dort auch immer das Gleiche.
791: Was ist der seltsamste Ort, an dem du jemals aufgewacht bist? In Form von seltsam gibt es bei mir keinen Ort. 
792: Würdest du es gut finden, wenn etwas nach dir benannt würde? Ich wüsste zwar nicht was aber ich glaube das würde jeden doch ein wenig Stolz machen, vorausgesetzt es ist etwas sinnvolles und kein Quatsch. 
793: Was machst du, wenn du nicht schlafen kannst? Lange nicht mehr vorgekommen. Wichtig ist für mich alles erledig zu haben und mit mir im Reinen zu sein dann kann ich auch immer gut schlafen.
794: Kannst du auch mit Leuten befreundet sein, die vollkommen anders denken als du? Ja genau darauf kommt es doch auch an. Eine Freundschaft sollte nicht an die Denkweise gekoppelt sein. Ich finde es schön und umkopliziert, wenn jemand genauso denkt wie ich, ich schätze aber auch Freundschaften mit unterschiedlichen Denkweisen, denn diese zeigen mir andere Blickwinkel und Perspektiven auf, die ich auch sehr wichtig finde, auch wenn ich meine Meinung dadurch nicht ändere.
795: Wie lange könntest du auf einer einsamen Insel überleben? Nicht lange, ich mag Einsamkeit nicht. 
796: Wie oft googelst du den (die) Namen deiner Jugendliebe(n)? Brauche ich nicht, Facebookfreunde.
797: Welches Unterrichtsfach in der Schule war für dich schrecklich? Mathe ich verstehe und brauche den Satz des Pythagoras bis heute nicht.
798: Welche Zutaten dürfen in deinem Lieblingskuchen nicht fehlen? Ach das ist mir egal ich mag jeden Kuchen.
799: Was singst du unter der Dusche? Ich singe unter der Dusche tatsächlich nicht, da bin ich eher im Gedankenrausch.
800: Fällt es dir leicht, einer Person zu sagen, dass du sie liebst? Nein, mir fällt das nicht schwer, ich bin ein emotionaler Mensch.

In dieser Runde hatte ich wieder wahnsinnig viele Übereinstimmugungen mit Eileen, Antworten die ich selbst nicht besser hätte formulieren können.

Und wie sieht es beir dir aus? Haben wir Übereinstimmungen?

Viel Spaß beim weiteren Kennenlernen.

Deine Janine

Vielleicht gibt es die Guten gar nicht

Wir Menschen sind immer beides – gut und böse.

Doch wenn uns jemand fragt, ob wir gut oder böse sind, antworten wir meistens damit gut zu sein, obwohl wir immer beides sind. Über das Böse wird ungern gesprochen und vor allem wird sich selbst nicht gerne eingestanden, böse zu sein bzw. eine böse Seite in sich zu tragen.

Handeln wir allerdings im weiten Sinne böse, drehen wir uns das so hin, dass die böse Handlung für das Gute notwendig war. Dadurch entsteht eine Doppelmoral, die wir benötigen um nachts noch schlafen oder uns im Spiegel anschauen zu können. Wir reden uns das, was wir tun, stehts schön, damit es uns damit besser geht.

Hierbei handelt es sich um Rationalisierungsprozesse. Wir Menschen drehen uns das Weltganze für unser persönliches Empfinden zurecht und zwar drehen wir so lange, bis wir gut dastehen. Es ist stets unser Ziel, in der Gesellschaft als gut dazustehen und wir haben Angst davor, was passiert, wenn unsere böse Seite für alle sichtbar zum Vorschein kommt. Ich interpretiere das Ganze so, dass die eigene Angst, die wir in uns spüren, dazu führt, böse zu sein bzw. böse zu denken. Denn ein Verdrehen der Wahrheit nach innen oder nach außen hin kann nicht wirklich etwas Gutes bedeuten. Von daher glaube ich, dass jemand, der annähernd dem Guten nahekommt, offen dazu steht, sowohl gut als auch böse zu sein. Jemand, der zugibt, nur ein Mensch und damit behaftet, nicht fehlerfrei zu sein. Denn die Wahrheit kommt dem gut sein am nächsten, denn komplett und immer gut zu sein ist ein Ideal, welches keiner von uns je erreichen wird. Wir sollten uns eingestehen, dass dieses Ideal lediglich eine Hilfestellung bietet und es akzeptieren nicht zu 100 % ein guter Mensch zu sein. Denn dieser Druck, den wir uns damit selbst auferlegen, führt zu nichts Gutem. Statt das Ziel zu verfolgen, ein guter Mensch zu sein, sollten wir einfach so viel Gutes wie möglich tun.

Der Mensch ist gut und böse zugleich, er verhält sich einfach. Jeder von uns ist fröhlich und traurig, verletzt und glücklich, wütend und gekränkt, großzügig und gierig und freundlich und gemein.

Wir sind hoch emotionale Wesen und handeln so, wie wir uns fühlen. Solange es Gefühle gibt, wird es auch immer Böses geben, dies ist miteinander verknüpft, genauso wie Gefühle auch immer etwas Gutes hervorbringen. Unsere Empfindungen lassen uns nicht rational und logisch handeln. Dadurch sind wir nicht neutral. Meine Lieben werde ich immer bevorzugen und auch alles für sie tun, was gefühlstechnisch gut ist, aber für andere und deren Gefühle schlechtes hervorbringen kann. Am Ende meint es jeder Einzelne gut, die Frage ist nur immer gut für wen? Jeder empfindet für sich persönlich auf der richtigen Seite zu stehen, die Seite der eigenen tiefen Liebe, die empfunden wird. Tatsache ist nur, dass es gar keine richtige Seite gibt und auch nie geben wird. Der Schlüssel ist immer dazwischen, nur genau da kommen wir nicht hin. Denn im Grunde wollen wir alle dasselbe nur gehen wir unterschiedliche Wege und die Wege, die sich kreuzen, werden leider oft zum Problem, anstatt sich einfach gegenseitig vorbeigehenzulassen und sich am Ziel zu treffen.

Die These von Jean-Jaques Rousseau oder von Thomas Hobbes?

„Der Mensch ist von Natur aus gut.“ So die Aussage von Rosseau.

Rousseau dachte, dass die Menschen von Natur aus gut seien. Der Mensch würde nur durch die äußeren Einflüsse der Gesellschaft böse. Weil Menschen mit anderen Menschen zusammenleben müssten, entwickelten sie ihre schlechten Eigenschaften, so dachte der Philosoph. Wären sie alleine, wären sie auch nicht böse. Er schloss daraus, dass der Mensch am liebsten alleine leben würde und auch völlig ungesellig sei.

Diese These erntete damals und auch heute unheimlich viel Kritik. So ist der Mensch doch ein soziales Wesen. Ich finde diese These gar nicht so ganz abwegig (deswegen steht Geselligkeit vielleicht ja auch oft mit Alkohol in Verbindung). Für mich selbst kann ich schon einmal feststellen, dass ich nie schlecht gelaunt bin, wenn ich alleine bin. Jedoch würde mich dauerhafte Einsamkeit wahrscheinlich traurig und depressiv machen. Diese Gefühle entstehen bei mir allerdings auch wenn ich sehr viele soziale Kontakte habe, vor allem die nicht freiwilliger Natur sind. Daher glaube ich auch hier, dass wir beides sind. Wir sind sozial unsozial. Meine These ist, dass wir Menschen begrenzt sozial sind und wir uns nur mit wenigen und Gleichgesinnten umgeben können, um nicht böse zu werden. In kleinen, abgeschiedenen Dörfern ist es ja friedlicher als in einer modernen Großstadt, denn dort sind wir den Einflüssen aller maßlos ausgesetzt. Treffen zu viele Menschen zusammen bedeutet das auf Dauer leider nichts Gutes, so mein Fazit.

„Der Mensch ist des Menschen Wolf.“ Aussage von Thomas Hobbes.

Zu dieser Erkenntnis gelangte Hobbes, indem er einen Naturzustand des Menschen ohne Gesetz und ohne Staat entwarf. Aus Hobbes’ Menschenbild ergibt sich, dass in einem solchen Naturzustand Gewalt, Anarchie und Gesetzlosigkeit herrschen; die Menschen führen – in Hobbes negativem Weltbild – einen „Krieg aller gegen alle“ deswegen die These mit dem Wolf. Der Mensch ist nach Hobbes durch drei Triebfedern gekennzeichnet: Verlangen, Furcht und Vernunft; keine dieser drei Komponenten bringt ihn dazu, die Gesellschaft anderer wegen etwas anderem zu erstreben, wenn diese nicht zu seinem eigenen Vorteil gereicht. Damit vertritt Hobbes einen psychologischen Egoismus, der naturgegeben ist und willentlich nicht überwunden werden kann. Das Interesse der eigenen Selbsterhaltung ist quasi das Schloss, was uns davor verschließt, wirklich immer gut miteinander umzugehen. Jeder von uns fühlt innerlich das Recht der Selbsterhaltung mit allem was nötig und dieses Gefühl macht uns frei. Das heißt also, wenn wir frei sind, tun wir der Gesellschaft nicht unbedingt etwas Gutes, wenn es nicht unserem Selbsterhalt dienlich ist. Vernunft und Einsicht darüber können alleine keinen Frieden sichern, denn Verlangen und Furcht sind ja dadurch nicht verschwunden. Hobbes vertritt also entgegen verbreiteter Ansicht kein dezidiert negatives Menschenbild. Die schlechten Verhaltensweisen entspringen keiner bösartigen, wohl aber einer nicht sozialen Natur des Menschen. Was ihn zu der Erkenntnis eines Gesellschaftsvertrages führt.

Diese These stellt für mich gar nicht so einen großen Unterschied zu der These von Rousseau dar. Durch unseren Selbsterhaltungsinstinkt können wir keine sozialen Wesen sein, da sich, wenn es drauf ankommt, jeder selbst der Nächste ist. Rousseau beschreibt mit seiner These den Menschen als nicht soziales Wesen, welches Hobbes bestätigt. Rousseaus Interpretation ist lediglich eine andere. Während er davon ausgeht, dass der Mensch lieber alleine leben möchte und kann, geht Hobbes davon aus, dass der Mensch gerne zusammen leben möchte, es aber von der Natur alleine aus nicht kann und somit das Hilfsmittel des Gesellschaftsvertrags benötigt wird.

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass jedes Hilfsmittel Schwachstellen hat und es keinen Gesellschaftsvertrag geben wird, der die Vorstellungen von Hobbes oder auch jedes einzelnen von uns erfüllt. Auch wenn es laut Hobbes funktioniert, wenn der Gesellschaftsvertrag über allem steht, wird dieser die hunderprozentige Gerechtigkeit und somit den Frieden nicht erreichen. Das soll er ja auch gar nicht. Die Menschen schaffen es meiner Meinung nach nicht, sich dauerhaft für etwas Größeres zurückzunehmen das liegt einfach nicht in unserer Natur. Das sehen wir ja an der heutigen Zeit. Sämtliche Regierungsformen wurden ausprobiert und alle sind auf Dauer kläglich gescheitert. Womit wir wieder zu dem Schluss kommen, dass man nichts, aber wirklich rein gar nichts erzwingen kann und die Natur letztendlich immer stärker als alles andere sein wird.