Spaß ohne Alkohol

Der Alkohol ist fest in unserer Gesellschaft verankert. Er gehört bei jeder Feier oder auch bei einem einfachen Zusammentreffen dazu. Dabei wurde dieser in der Mittelsteinzeit eher zufällig entdeckt. Seit jeher hat Alkohol eine kulturelle und religiöse Bedeutung. Später waren die „geistigen Getränke“ die einzige Freudenquelle nach der Arbeit. Für den römischen Schriftsteller Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. ‑ 65 n.Chr.) war Trunkenheit nichts anderes als „freiwilliger Wahnsinn“. Er charakterisiert den betrunkenen Zustand als „Krankheit“, die auftritt, wenn die ‘übergroße Kraft des Weines’ von ‘der Seele Besitz ergriffen’ habe.

Doch wieso ist Alkohol auch heute aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken? Immerhin stehen uns heute fast unbegrenzte Möglichkeiten der Freude zur Verfügung. Ich stelle mir die Frage, ob Menschen von Natur aus überhaupt Freude empfinden können. Insbesondere, wenn Menschen zusammenkommen, wird getrunken. Diese ich nenne es getrost Tatsache ist in unserer Gesellschaft so fest verankert, dass man sich jedesmal rechtfertigen muss, wenn man keinen Alkohol trinken möchte. Daher ist Alkoholtrinken gesellschaftlich erwünscht. Ich wirke also generell eher unsympathisch, wenn ich den Alkohol meide.

Ich möchte mich nicht ständig dafür rechtfertigen müssen, dass ich keinen Alkohol trinke

Also wir stellen fest, Alkohol ist gesellschaftlich wichtig und ich mache mich dadurch, dass ich keine Alkohol trinke zum Außenseiter. Damit kann ich leben, was mich aber seit Jahren nervt, dass ich mich immer wieder aufs Neue dafür rechtfertigen muss und ständigen Überredungsversuchen ausgesetzt bin. Also hier noch einmal für alle! Auch wenn es sich um eine Party handelt werde ich den ganzen Abend Cola oder etwas anderes alkoholfreies trinken! Hier einmal ein paar Sätze, die ich echt nicht mehr hören kann und meine Antworten darauf:

  1. „Da du ja nichts trinkst, kannst du uns ja auch fahren oder?“ Meine Antwort darauf ist: „Nein! Denn ich möchte auch ausgelassen feiern und nicht die Verantwortung für das Fahren übernehmen, da ich generell nicht gut und gerne Autofahre.“
  2. „Nicht mal einen Schluck?“ „Ehm nein! Ich quäle mir auch keinen Schluck von etwas runter, was ich nicht mag, nur damit du dich besser fühlst (warum fühlst du dich dadurch eigentlich besser?)“
  3. „Trinkst du echt nie etwas?“ „Nein, ich weiß ich bin wahrscheinlich eine Außerirdische.“
  4. „Das könnte ich nicht!“ „Ja, das ist meine geheime Superkraft hahahha, nein im ernst, wieso kannst du das denn nicht? Was genau ist dein Problem?“
  5. „Noch nicht mal zum anstoßen?“ „Wer hat eigentlich festgelegt, dass man nur mit Alkohol anstoßen kann?“

Das soziale Miteinander durch Alkohol stärken

Die häufigste Begründung für das gesellschaftliche Alkoholtrinken ist das bessere soziale Miteinander. Also sind wir Menschen von Natur aus gar keine sozialen Wesen, sondern werden das erst, wenn wir berauscht sind? Ist jeder einzelne von uns doch zu individuell und unanpassungsfähig und können wir wirklich nur locker sein, wenn wir berauscht sind? Ich würde vermuten, dass die meisten von uns angstgesteuert sind und diese Angst ohne die Berauschung des Alkohols nicht loswerden.

Der Abend wird lustiger, umso mehr Hemmungen fallen. Mir stellt sich die Frage, wieso wir bei uns vertrauten Personen dennoch unüberwindbare Hemmungen zu haben scheinen. Vielleicht sind mir die Personen also doch gar nicht so vertraut, weil sie gar nicht sind, wie sie sind und ich nur einen Funken davon durch den Alkohol und den verbundenen gefallenen Hemmungen zu sehen bekomme? Man sagt ja: „Nur besoffene und Kinder sagen die Wahrheit!“ Also sind die nüchternen Menschen, denen ich begegne alle unehrlich und unecht?

Der echte Spaß mit Erinnerungswert

Ich habe schon seit jeher ohne Alkohol Spaß! Natürlich ist es eine andere Art von Spaß, denn der Spaß ist echt! Ein Spaß ohne Berauschung und Betäubung, einer der aus dem Herzen mit dem natürlichem High-Gefühl durch das soziale Miteinander entsteht und der mir jahrelange positive Erinnerungen beschert. Allerdings kann ich den alkoholisierten Spaß nicht beurteilen, da ich generell keinen Alkohol trinke, ich mag ihn geschmacklich nicht und hielt es auch nie für nötig, da ich mich auf einer Feier oder bei Freunden noch nie so unwohl und unsicher gefühlt habe, das ich das Bedürfnis hatte meine Hemmungen zu verlieren. Mit meinen Freunden, die auf meiner Wellenlänge sind kann ich über Gott und die Welt reden, über alles mögliche lachen, singen und tanzen und tun wo ich sonst noch zu Lust habe. Mich berauscht extrem die Gute Laune, davon bin ich oftmals so richtig aufgedreht. Ich denke nicht, dass ich mir die Leute und die Stimmung schön trinken kann, wenn muffelige Leute auf einer Party sind, dann passt es halt nicht, man kann ja nichts erzwingen. Ich wechsel also dann lieber die Leute, als das Getränk. Allerdings habe ich es mit dem Getränk versucht, also ich habe auf die Berauschung der anderen Personen gewartet. Nur bei den meisten zeigte der Alkohol jetzt auch nicht gerade eine so berauschende Wirkung, dass sie nun dadurch zu Dancingqueens mutierten. Ich verbringe meine Zeit generell auch lieber mit Personen, die ich auch nüchtern ertragen kann und möchte und die mir auch nüchtern sagen, dass sie mich lieb haben.

Angst vor dem Kontrollverlust

Menschen wie mir, die keinen Alkohol trinken, sagt man nach, dass wir Angst vor dem Kontrollverlust haben. Doch was, wenn es in Wirklichkeit genau andersherum ist? Genauer betrachtet führt die Angst ja zum Alkohol. Angst zu sein wie man ist, Angst vor den eigenen Gedanken und die Angst den eigenen Kontrollverlust mitzuerleben. Dieses berauschende Gefühl ist ja auch gleichzeitig betäubend. Man bekommt unter Alkoholeinfluß also auch viel weniger von der Feier, den Personen und sich selbst mit. Ein Freund hat mal zu mir gesagt, dass es interessant sein muss eine Party nüchtern zu erleben, weil man dann einfach alles mitbekommt. Er hat absolut Recht, die Frage ist nur, traust du dich das?

Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch ich habe nichts gegen Alkohol oder Leute, die Alkohol trinken. Jedem, wie es ihm beliebt. Ich finde es nur schade, dass so viele Leute, die ich kenne ohne Alkohol nicht einmal Ansatzweise in der Lage sind zu feiern. Da würde ich an deren Stelle mal drüber nachdenken wollen, wo da eigentlich das Problem liegt. Denn ob eine Feier gut wird oder nicht hängt nicht von den Getränken ab, sondern immer von einem selbst.

Das Partykonzept ohne Alkohol

Schon mal von der Sober Sensation gehört? Bei meiner Recherche zu diesem Artikel bin ich auf dieses interessante und mir aus der Seele sprechende Konzept gestoßen. Sober Sensation wurde 2016 von Gideon Bellin gegründet mit der Idee alle Sinne in den Mittelpunkt zu stellen und diese auf natürliche Weise anzusprechen. Es wird auf die Kraft der natürlichen Highs gesetzt auf die soziale Energie mit dem Hintergrundwissen und Beobachtungen der normalen Partykonzepte, dass die frischesten, energetischen und sozial aktivsten Gäste meistens nüchtern waren. Die Gedanken und das Konzept könnte auch von mir sein, denn ich hatte auch schon überlegt meine privaten Zusammenkünfte nur noch ohne Alkohol zu veranstalten, um die Möglichkeit zu haben, einige „Nüchterner-Ichs“ meiner Freunde, insbesondere deren natürlichen Sinne besser kennenzulernen. Ich werde das Konzept Sober Sensation für die Zukunft mal im Auge behalten.

Und was meinst du? Würde ich dich auf einer Party ohne Alkohol vorfinden?

Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!

Deine Janine

Rezension zu „Die Liebe empathischer Menschen“

Warum finde ich Erleichterung in meiner eigenen Einsamkeit und warum habe ich das Gefühl die Dinge anders wahrzunehmen?

Eine sehr lange Zeit war ich sehr oft sehr verärgert und enttäuscht von anderen Menschen ohne es hätte sein zu müssen. Denn meine Verärgerung und Enttäuschung erwuchsen aus einem Missverständnis, der Denkweise, dass nicht nur ich die Dinge und Gefühle so wahrnehme, sondern auch alle anderen. Heute weiß ich, dass es empathische Menschen mit dieser besonderen Gabe gibt und dass diese Gabe nicht der Normalität entspricht.

Seit ich das weiß, lese ich viel über Empathie so auch dieses Buch von Luca Rohleder „Die Liebe empathischer Menschen“ in dem der Autor die einzelnen Lebensphasen der empathischen Liebe beschreibt.

Der Klappentext

Aufgrund ihrer hohen Feinfühligkeit stellt die Liebe für empathische Menschen nicht nur das größte Glück auf Erden dar, sondern kann auch seelische Verletzungen hervorrufen. Für das empathische Wesen ist es infolgedessen wichtig, mit der Liebe keinen Schiffbruch zu erleiden. Dieses Buch zeigt auf, wie Sie positive Liebeserlebnisse mehren und zugleich leidvolle aus Ihrem Leben nachhaltig verbannen können.
Alles in allem erhalten Sie ein Grundlagenwerk zu allen Facetten der empathischen Liebe. Der hochsensible Autor Luca Rohleder empfiehlt einen persönlichen Wachstumsprozess, den er in verschiedene Lebensphasen aufteilt. Dabei beginnt er schon mit der empathischen Prägung kurz nach der Geburt, geht weiter über die ersten Liebeserfahrungen und endet mit der Liebe im fortgeschrittenen Alter. Durch diese Beschreibung unterschiedlicher Liebesphasen wird deutlich, dass das Leben vieler empathischer Menschen auffällig oft Parallelen aufweist, wenn es um glückliche oder auch unglückliche Momente der Liebe geht.
Mithilfe eines vom Autor entwickelten alternativen psychologischen Erklärungsmodells, werden Sie sich selbst, Ihren Partner sowie Ihre Liebesbeziehungen besser verstehen lernen und die Geheimnisse der empathischen Liebe werden Ihnen offenbar.

Empathie ist eine Gabe

Die empathische Gabe entscheidet sich von Geburt an. Empathen unterscheiden sich von Nicht-Empathen dadurch, dass sich bei ihnen die Urinstinke nicht vollständig aufgelöst haben. Diese Erkenntnis die der Autor mir da offenbart hat, hat mich wirklich fasziniert. Empathie ist nichts was man einfach so lernen oder verlernen kann. Entweder man hat sie oder eben nicht. Als Empath fühlt man sich schon recht früh irgendwie fremd. Ein sehr interessanter Absatz war für mich in diesem Buch mein beliebtes Thema Smalltalk. Dieser kann für uns Empathen nämlich irritierend und kräftezehrend sein, weil wir unterschwellig die wahren Gefühle der Gesprächspartner wahrnehmen. Ich selbst konnte das für mich selbst nie so gut in Worte fassen oder erklären, warum ich Smalltalk meide, davon nichts halte und mich danach oftmals einfach nicht gut fühle. Ich merke einfach den Unterschied, ob jemand wirklich nett ist oder nur so tut. Da die meisten nur so tun, ist es für mich schwer zu ertragen und ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Zudem muss ich mich oftmals zusammenreißen die Personen nicht mit ihrem aufgesetzten Verhalten zu konfrontieren.

Menschliche Werte

Hier kommen wir nochmal auf mein zwischenmenschliches Missverständniss. Für mich und ganz besonders für mein Gewissen ist absolut klar, was sich gehört und was nicht. Deswegen habe ich es auch nie für nötig gehalten andere darauf hinzuweisen, weil ich davon ausgegangen bin, dass diese Werte, der Unterschied von Gut und Böse jedem so klar sind wie mir. Das ist aber gar nicht der Fall. Nur die empathischen Menschen verfolgen diese hohen menschlichen Werte auch in Bezug auf die wahre Liebe. Diese Tatsache bereitet mir persönlich immer wieder zwischenmenschliche Probleme. Hinzu kommt, dass empathische Menschen im Gedächtnis Verletzungen ansammeln. Ich vergesse nichts, vorallem nicht die schlechten Gefühle, die ich bei bestimmten Situationen oder Äußerungen hatte. Das führt oftmals dazu, dass ich mich in etwas hineinsteigere und irgendwann ausraste ohne das die betroffene Person versteht, wie das passieren konnte. Dieses Problem ist durch die beiden „empathischen Probleme“ entstanden, nämlich durch meine hohe Moralvorstellung und mein Schweigen in gewissen Situationen, weil ich davon ausgehe, dass die Person das doch selbst merken muss. Dadurch erstelle ich ein zeitversetztes Problem, welches im Nachhinein nur noch ich selbst verstehe.

Pausen

Ich brauche regelmäßige Weltpausen. Das Gehirn empathischer Menschen läuft regelmäßig auf Hochtouren, weil wir mehr Eindrücke wahrnehmen, verarbeiten und zerdenken. Aus diesem Grund brauchen wir immer mal wieder Zeit für uns alleine. Ich merke heute sofort, wenn es wieder Zeit für eine Pause ist, es ist so als würden meine Gefühle über mir zusammenfallen.

Empathische Liebesbeziehungen

Ich finde empathische Liebesbeziehungen wundervoll und wünschte jeder wäre in der Lage so eine tiefe Zuneigung für eine andere Person zu empfinden. Natürlich hat das intensive fühlen auch immer seine Schattenseiten. In einer Partnerschaft übernehmen wir nämlich die Stimmung des Partners, das ist nicht immer leicht. Mir kann es nicht gut gehen, ohne dass es meinem Partner gut geht und das halt im kleinsten Detail. Sprich wenn mein Partner einfach nur mal schlechte Laune hat übernehme ich diese ebenfalls.

Schlafen mit dem sechsten Sinn

Die empathische Gabe zeichnet sich durch den sechsten Sinn aus. Das Buch empfiehlt die Gedanken, die uns nach dem Aufwachen einfallen zu notieren. Ich selbst habe das noch nicht ausprobiert finde die Empfehlung aber sehr interessant und werde das demnächst mal versuchen. Es heißt, dass die Ideen, die uns morgens einfallen am ehesten von unserem inneren Wesen stammen. Daher sollten wir Empathen unser Schicksal eher in die Hände des Schlafs legen, so lösen sich die Probleme dann wie von alleine.

Handlungstempo

„Empathische Menschen zeigen selten schnelle Handlungsmuster.“ Dieser Satz in dem Buch hat mich zum Dauernicken gebracht. Es ist so wahr. Bei einem intellektuellem Wettkampf mit Nicht-Empathen tue ich mich extrem schwer und gewinne diesen selten, da ich einfach nicht schlagfertig und spontan bin. Ich versuche es heute aber auch gar nicht mehr. Zudem bin ich eher der schriftliche Typ ich brauche die Möglichkeit meine Gedanken in Ruhe ordnen zu können, manchmal auch über mehrere Tage, weil es soviele sind. Es ist also nicht so, dass ich zu einem Thema keine Gedanken habe, es ist eher so, dass ich zuviele Gedanken habe und ich deswegen nicht schnell handeln kann.

Warum ich dieses Buch empfehle

Für mich ist das Buch von Luca Rohleder ein Buch welches mir in vielen Dingen aus dem Herzen spricht. Auch liebe ich persönlich seine Ausflüge in die Quantenphysik. Ich kann jedem Empathen aber auch Nicht-Empathen dieses Buch empfehlen, man wird einfach vieles besser verstehen.

An alle Empathen da draußen denkt immer daran, wir wurden als Helden der Liebe geboren.

Bist du auch ein Empath oder möchtest Empathen besser verstehen? Hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar!

(Quelle: Die Liebe empathischer Menschen Luca Rohleder, dielus edition, ISBN: 978-3-9822120-8-1, Preis: EUR 22,00)

*Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.