Einzelkämpfer

Wir stehen alle vor den Stufen des Lebens. Jede Stufe hält etwas für uns bereit, für Jeden etwas Anderes und dennoch haben wir alle dasselbe Ziel, die Stufe ganz oben zu erreichen.

Gemeinsam stehen wir dort reichen uns die Hände für die ersten Stufen, freuen uns für die, die schon eine Stufe weiter sind. Motivieren uns gegenseitig, helfen uns auf, wenn wir fallen. Wir sind ein Team, beinahe unbesiegbar. Und erklimmen problemlos Stufe für Stufe.

Doch es ist nur eine Frage der Zeit einige kommen in einem sagenhaften Tempo nach oben, andere bleiben auf der Strecke. Individualität Jeder hat andere Stärken und Schwächen, die einen haben mehr Stärken, als Schwächen und andere Wiederum mehr Schwächen, als Stärken. Das führt zu Emotionen.

Hierzu fällt mir ein viel zitierter Satz der beiden Emotionsforscher James Russell und Ernst Fehr ein…

„Jeder weiß, was eine Emotion ist, bis er gebeten wird, eine Definition dafür zu geben.“

Ich möchte jetzt aber nicht in die Emotionsforschung einsteigen ;). Es ist nur so, das uns bestimmte Emotionen ausmachen und viele von uns genau diese unterdrücken wollen zum Beispiel, weil sie sich mit Anderen vergleichen. Emotionen lassen sich aber nicht gerne unterdrücken, weswegen genau das dann Konsequenzen nach sich zieht. Dies könnte unter Anderem erklären, warum einige stärker, als andere sind – so I think.

Also die Emotionen kochen, hoch, werden unterdrückt und eine Konsequenz ist dann die entstehende Wut, eigentlich auf sich selbst, kanalisieren wir diese einfach auf die, die besser sind als wir. Und da haben wir ihn den Konkurrenzkampf. Nun geht niemand mehr die Stufen gemeinsam weiter. Nicht nur das Jeder nun ganz alleine Stufe für Stufe zu erklimmen versucht, einige gönnen niemandem außer sich selbst, überhaupt nur eine Stufe weiterzukommen und versuchen auch da gegen an zu arbeiten. Aus Freunden werden Gegner. Und die Krugs dabei ist, dass dadurch der Schubser auch nicht weiterkommt im Gegenteil er wird selbst irgendwann stolpern, fallen und nie die oberste Stufe erreichen.

Ergebnis nicht jeder erreicht die höchste Stufe, die das eigene Glück widerspiegeln soll. Stattdessen sind einige oben und einige unten, was alle gemeinsam haben, dass sie gemeinsam, einsam sind.

Erfolg macht einsam.

Möchte man wirklich unter den Umständen erfolgreich sein?

Mein Happy End hätte vorgesehen die eigenen Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern sie zu verstehen und zu ihnen zu stehen. Nicht ganz einfach aber nur kurzfristig gedacht, langfristig würden alle die letzte Stufe erreichen und auf ihre emotionale Art glücklich sein.

Aber das ist ja jetzt kein Vorwurf. Lernen wir es nicht genauso? Konkurrenzkampf sei gut, belebe das Geschäft? Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Schulzeit, selbst dort war schon kein Team mehr zu erkennen, sondern nur noch Konkurrenzkampf, einer der Gründe, wieso ich nie gerne zur Schule gegangen bin.

Im Berufsleben greif dann der Satz „Wissen ist Macht!“ Was oft dazu führt das Wissen nicht mehr miteinander geteilt wird, weil der eigene Vorteil dann verloren gehen würde. Wissen muss geteilt werden, denn teilen steht für Fürsorge und Mitgefühl oder einfacher gesagt für Liebe.

Wenn niemand teilen würde, wie soll dann etwas Großes entstehen?

Von Natur aus liegt uns das Teilen im Blut und das ist auch das Erste, was wir unseren Kindern beibringen. Aber heute wird uns oft das Gegenteil vermittelt, weil vielleicht eine starke Gesellschaft nicht mehr gewollt ist? Was könnten wir zusammen alles verändern? Denkt mal darüber nach.

Was ich bin? Ich bin eine unfreiwillige Einzelkämpferin. So geht es wahrscheinlich vielen. Ich habe oft versucht zusammen etwas zu erreichen, wurde dann aber immer wieder aufs Neue enttäuscht.

Das Leben funktioniert nicht ohne Vertrauen!

Umso mehr Enttäuschungen jeder Einzelne von uns erlebt, umso emotionsloser wird er. Aber man wird ja nicht wirklich emotionslos, Emotionen, wie ich schon erwähnte, lassen sich nicht verdrängen, sie gehen halt woanders hin und äußern sich Beispielsweise auch in der Gesundheit, vielleicht bekommt man Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen oder, oder oder. Kompensieren unsere Emotionen anders, wir schalten sozusagen unseren Kanal um. Besser geht es uns dadurch nicht, aber es ist halt eine natürliche Schutzfunktion um nicht immer und immer wieder verarscht zu werden.

Ich schalte meine Emotionen nicht aus, bzw. ich versuche es auch gar nicht erst, weil ich es eh nicht schaffe. Auch gehe ich in neue Bekanntschaften immer mit Emotionen aber wachsam. Meine Emotionen sind sofort da, mein Vertrauen muss wachsen. Und natürlich werde ich dadurch immer wieder aufs Neue enttäuscht. Einzig schützen tue ich mich über den Zeitraum. Ich löse mich schneller von Personen, die meine Emotionen, mein Herz, meiner Meinung nach nicht verdienen. Mich sozusagen meine erklommenen Stufen runterschubsen wollen. Es ist dann wie ein Pflaster, welches ich schnell abziehe, so dass der Schmerz schnell vorüber geht.

Tja es funktioniert halt nicht ohne Vertrauen ohne Emotionen. Und deswegen suche und schätze ich die Freunde, die mit mir gemeinsam einen Weg mit Vertrauen und Emotionen gehen. Genauso suche ich nach einem Team, welches auf der Arbeitsebene genauso funktioniert. Hierfür muss aber die Firma schon die nötigen Grundvoraussetzungen haben, was ja bei 80% nicht der Fall ist. In den meisten Fällen werden ja lieber Einzelkämpfer ausgesucht, weil die an dem System, so wie es ist, nichts ändern können.

Was, wenn ich euch sage ich habe so eine Firma gefunden würdet ihr es glauben?

Selbst, wenn ihr es glauben würdet, wäre es für mich auch da wieder schwer das Team zu finden, wo ich gerne als Teamplayerin durchstarte, denn dafür benötige ich die Zutaten Nächstenliebe und Vertrauen, kein Diplom, Master oder sonst irgendwelche Scheine könnten und werden mich je beeindrucken. Mich beeindruckt einfach nur das Menschliche.

Wer bringt diese Voraussetzungen mit?

Be Continued…..

Hier der Beitrag als Podcast:

6 Gedanken zu “Einzelkämpfer

  1. Erfolg ist eine Illusion und der Glaube an den Erfolg eine Religion, die uns, wie die meisten anderen Religionen auch, in die Irre und von uns selbst wegführt. Das Bild oben gefällt mir sehr. Schöne Grüße

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  2. Nein. Wir werden von Beginn an darauf getrimmt, Erfolg ausschließlich als beruflichen und gesellschaftlichen Erfolg zu begreifen. Es geht nur um Geld, Status und Macht, so wie es in der Wirtschaft nur um sogenanntes Wachstum geht. Der einzelne hat heute allem Anschein zum Trotz mehr denn je nur wenig Möglichkeiten, dem zu entrinnen und sich auf inneres Wachstum zu konzentrieren.

    Gefällt 1 Person

  3. Huhu Janine,
    toller Beitrag, wirklich!
    Nehmen wir dein Beispiel des Berufsleben: ein tolles Team zu haben ist super und noch besser ist, wenn es funktioniert und man durch eine gute Aufgabenverteilung einen gemeinsamen Erfolg hat.
    Doch ich bin ehrlich, durch häufige Jobwechel kenne ich mich aus, ich bin ein Einzelkämpfer und dazu stehe ich. Natürlich bin ich teamfähig, neige aber eher zum Kopf des Teams und wenn es darum ginge, meinen eingenen Arsch zu retten, dann tue ich das. Denn schließlich ist der Arbeitgeber derjenige, der mich bezahlt und nicht die liebenswerten Kollegen. So einfach ist das.
    Auch bei Insta etc. Team ist immer gut, gemeinsam schafft man mehr (Bloggerherz), aber es ist auch gut zu wissen, was man selber kann.
    XOXO und liebe Grüße
    Deine Sarah
    http://www.herbstmeedchen.de
    http://www.dielesebrille.net

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    • Klar. Dazu kann ich folgenden Leitsatz sagen an den ich mich immer halte: du kannst dich auf nichts und niemanden verlassen, außer auf deine eigene Arbeitskraft

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